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Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.
Johannes 6, 68
Der breite und der schmale Weg |
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Die Verse von der breiten und der engen Pforte, vom breiten und vom schmalen Weg könnten das Vorurteil bestätigen, dass es im Glauben hauptsächlich um Verzicht geht.
Während der "normale" Mensch aus dem Vollen schöpfen und alles mitnehmen kann, was Spaß und Freude macht, muss sich der Gläubige, für das vage Versprechen, dafür irgendwann einmal vielleicht in
den Himmel zu kommen, kasteien und einengen lassen. Sich also durch eine "schmale Pforte quälen" und einen schmalen, unbequemen Weg gehen.
Muss man sich da noch wundern, wenn die Leute, bei solchen Aussichten, massenweise vom Glauben abfallen, zumal die Bibel ja voll von solchen Aussagen ist, in denen es um Verzicht, Überwinden und
andere anstrengende Dinge geht? Für was soll man sich das alles antun? Wer wirklich klug ist genießt deshalb sein Leben hier und jetzt und sofort!
Was ist von solchen Ansichten, wie sie weit verbreitet sind, zu halten?
Zunächst mal soviel, dass hier tatsächlich zwei Modelle angeboten werden, zwischen denen man entscheiden muss.
Da ist zuerst das Angebot der Welt. Das muss nicht näher erläutert werden, weil es uns in den Medien und in der Werbung ständig präsentiert wird. Dabei geht es immer darum, aus der begrenzten
Lebenszeit, soviel als möglich herauszuholen und dabei nichts zu verpassen, weil man das sonst nie mehr nachholen kann.
Das scheint vernünftig, führt aber zwangsläufig zu Stress, Unruhe und Unzufriedenheit, denn schon der Gedanke, dass viele Dinge und das Leben insgesamt nicht so verlaufen, wie erhofft und
erträumt, ist eine ständige Belastung.
Und wenn dann, wie eigentlich nicht anders zu erwarten, vieles ganz anders kommt, scheint alles vollkommen sinnlos zu sein. Und ich kann mir vorstellen, dass es sehr viele Menschen gibt, die, in
dieser Weise und ohne Hoffnung, ein gequältes Leben führen.
Wer auf dieser Schiene des Weltmenschen fährt, dessen Leben wird nach Jesu Worten bis In alle Ewigkeit ohne Hoffnung und gequält sein und das selbst dann, wenn sich im irdischen Leben
zwischendurch immer wieder Lichtblicke ergeben.
Das andere Angebot ist das, was uns im Glauben an Jesus Christus gemacht wird, und das von denen, die darauf nicht eingehen wollen, als "Selbstbetrug" und "Opium fürs Volk" bezeichnet wird. Und
tatsächlich lässt sich der Glaubende auf etwas ein, das weder beweis- noch sichtbar ist, womit ein Risiko eingegangen wird.
Aber sind denn die Weltmenschen und Skeptiker in dieser Hinsicht besser dran? Ich denke nicht! "Wer nichts wagt, der gewinnt nichts" heißt es da, und wer zu etwas kommen will, muss bereit sein
auch hohe Risiken einzugehen, bei denen man alles verlieren oder auch alles gewinnen kann.
Und wer es weiterbringen will muss zudem bereit sein, Mühen, Anstrengungen und Verzicht auf sich zu nehmen. Er muss dabei auf noch in der Zukunft liegende Dinge vertrauen, die weder beweis- noch
sichtbar sind. Was also auch hier nötig ist, ist der Glaube an die Sache und die Hoffnung dass es gelingt.
Der Unterschied zwischen dem Weltmenschen und dem Gläubigen besteht darin, dass der Gläubige ein Ziel vor Augen, das weit über das des Weltmenschen hinausgeht. Und letztlich kommt auch der
Weltmensch nicht ohne, im weitesten Sinne "religiöse Vorstellungen" aus, und wenn es dabei nur um Aberglauben geht.
Auch der Weltmensch kommt, so gesehen nicht ohne „Opium“ aus und mancher wird direkt süchtig, nach irgendeiner Art von „Opium“.
Entscheidend ist aber noch etwas anderes:
Während der Weltmensch in der Gefahr ist ausgepowert zu werden, erlebt der Christ dass das folgende Angebot Jesu schon jetzt und hier erfahrbar ist:
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet
ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Matthäus 11, 28-30
Ruhe für unsere Seelen bedeutet, Friede, Freude, Gewissheit, Lebensmut, Erfüllung, Gewissheit usw. Und nach Jesu Worten ist das der Zustand, der uns auch in der Ewigkeit umfangen wird.
Copyright und Autor: Jörgen Bauer
Lied: Bei dir, Jesu, will ich bleiben